Am Freitag, den 04.11.2016, fand die sechste Runde in der Vorentscheidung für den 24. Haidhauser Werkstattpreis statt.
Sechs AutorInnen traten an.
Martin Richter präsentierte „ Zuggedichte", rythmische Jamben, die das Rattern und Schütteln und Rumpeln, das Vorbeisausen der Fichten, das Flattern der Gedanken sehr gut nach empfinden ließen. Dem Publikum fehlte jedoch ein Inhalt, eine Aussage.
Rudolf Freiberger las „Mein Hund". In dieser Geschichte geht es um einen allein lebenden Mann, der einen unsichtbaren Hund um sich hat, der gelegentlich in Erscheinung tritt, auch als bunter Atomblitz. Das Publikum war angetan von der Geschichte, rätselte, ob der Protagonist eine Augenkrankheit oder Wahnvorstellungen habe, und monierte den Atomblitz.
Angela Bauer las „Die Schmeichlerin". Hier geht es um ein Essen in einem gepflegten Haushalt mit betagten Gästen. In dieser Tischrunde erinnert sich eine Frau, wie sie als Kind einst Hitler auf dem Schoß saß und wie freundlich dieser gewesen sei. Es wurde moniert, dass Hitler positiv dargestellt wird und dass zu viele Leute in dem kurzen Text auftreten.
Bernd Herban präsentierte „Schwarze Löcher". Eine WG-Geschichte, in der ein Insasse nicht auszieht, sondern als kiffendes Fossil wohnen bleibt, während die Kinder der ehemaligen Mitbewohner einziehen. Er trifft Ari und verliert sie an einen Junginsassen. Das Publikum fand die Geschichte gut erzählt, jedoch zu klischeebeladen und den Protagonisten zu farblos.
Helmut Friedrich stellte „Die Wäschereimeisterin" vor. Diese betritt die Dorfwirtschaft, um sich an einem Schöpperl Wein zu laben. Der offizielle Dorftrottel Reitler Wiggerl lädt sie an seinen Tisch ein. Dieser Einladung ist bis dahin noch nie jemand nachgekommen. Als die Frau sich vor den fassungslosen Augen der anderen Wirtshausbesucher dennoch zum Reitler Wiggerl setzt, beginnt dieser mit ihr eine philosophische Diskussion auf hohem Niveau darüber, ob das Sein das Bewusstsein prägt oder umgekehrt.
In „Die Wäschereimeisterin Teil 2" schaltet Edgar von der mecklenburgischen Seenplatte seinen Fernseher ein und sieht im Bayrischen Fernsehen, wie die Wäschereimeisterin Kreszenz Hinterhuber ihren Fernseher einschaltet und auf RBB Edgar von der Seenplatte ansieht. Beide sind geschockt, weil sie sich gegenseitig im Fernsehen betrachten können. Sie wollen durch Abschalten den Albtraum beenden, doch die Kreszenz ist schneller ... Die Verknüpfung der beiden Geschichten gefiel allgemein. Man lobte den surrealen Charakter.
Als Letzter präsentierte Simon Gerhol „Der Lauf des Wassers Tei 1 und 2". In diesen beiden Texten geht es darum, dass das Ziel nicht erreicht wird, solange nicht geschieht, was notwendig ist. In Teil 1 erreicht ein Pilger eine Gletscherwand, um eine verheißene Treppe zu finden. Dort stößt er auf Niemand, dessen Aufgabe nur darin besteht Treppen zu bauen. Diese erscheint und verschwindet wieder „Tritt um Tritt". Niemand erfuhr davon. In Teil 2 geht es um das Überqueren einer Brücke. „Wie kalt wohl das Wasser ist?", „er sieht eine Kiste, kauft ein Schloss." Das Publikum fand die Texte fesselnd geschrieben, hätte sich jedoch eine Auflösung gewünscht.
Helmut Friedrich wurde auf den ersten Platz gewählt. (udfda)
Dieser zu sich selbst: "Vor ca. 6 Jahren hatte ich bei Walter Zauner VHS-Kurse zum Thema Satire und Glosse belegt und dort die ersten Schreibschritte unternommen. Eine weitere Station war dann In der Seidlvilla die Schwabinger Schreibwerkstatt. Eines Abends wurde dort das Thema: „Die Wäschereimeisterin“ vorgeschlagen. Das hat mich inspiriert, eben eine Wäschereimeisterin und ihr gesamtes Dorf zu erfinden:
In einer biederen und dörflichen Umgebung geraten ihre Bewohner in skurrile Situationen und Abenteuer, von kommunalen Machtkämpfen über Auseinandersetzung mit mafiösen Typen, spiritistische Sitzungen bis zu Science-Fiction-Abenteuer und Dorftrottel, die über Immanuel Kant philosophieren. Davon gibt es mittlerweile 16 Kurzgeschichten.
In der VHS-Schreibwerkstatt bei Arwed Vogel versuche ich, mir weitere „Schreib-Werkzeuge“ anzueignen.
Die Vorentscheidung für den Haidhauser Werkstattpreis war jetzt mein erster Auftritt vor einem größeren Hörerkreis."
Sechs AutorInnen traten an.
Martin Richter präsentierte „ Zuggedichte", rythmische Jamben, die das Rattern und Schütteln und Rumpeln, das Vorbeisausen der Fichten, das Flattern der Gedanken sehr gut nach empfinden ließen. Dem Publikum fehlte jedoch ein Inhalt, eine Aussage.
Rudolf Freiberger las „Mein Hund". In dieser Geschichte geht es um einen allein lebenden Mann, der einen unsichtbaren Hund um sich hat, der gelegentlich in Erscheinung tritt, auch als bunter Atomblitz. Das Publikum war angetan von der Geschichte, rätselte, ob der Protagonist eine Augenkrankheit oder Wahnvorstellungen habe, und monierte den Atomblitz.
Angela Bauer las „Die Schmeichlerin". Hier geht es um ein Essen in einem gepflegten Haushalt mit betagten Gästen. In dieser Tischrunde erinnert sich eine Frau, wie sie als Kind einst Hitler auf dem Schoß saß und wie freundlich dieser gewesen sei. Es wurde moniert, dass Hitler positiv dargestellt wird und dass zu viele Leute in dem kurzen Text auftreten.
Bernd Herban präsentierte „Schwarze Löcher". Eine WG-Geschichte, in der ein Insasse nicht auszieht, sondern als kiffendes Fossil wohnen bleibt, während die Kinder der ehemaligen Mitbewohner einziehen. Er trifft Ari und verliert sie an einen Junginsassen. Das Publikum fand die Geschichte gut erzählt, jedoch zu klischeebeladen und den Protagonisten zu farblos.
Helmut Friedrich stellte „Die Wäschereimeisterin" vor. Diese betritt die Dorfwirtschaft, um sich an einem Schöpperl Wein zu laben. Der offizielle Dorftrottel Reitler Wiggerl lädt sie an seinen Tisch ein. Dieser Einladung ist bis dahin noch nie jemand nachgekommen. Als die Frau sich vor den fassungslosen Augen der anderen Wirtshausbesucher dennoch zum Reitler Wiggerl setzt, beginnt dieser mit ihr eine philosophische Diskussion auf hohem Niveau darüber, ob das Sein das Bewusstsein prägt oder umgekehrt.
In „Die Wäschereimeisterin Teil 2" schaltet Edgar von der mecklenburgischen Seenplatte seinen Fernseher ein und sieht im Bayrischen Fernsehen, wie die Wäschereimeisterin Kreszenz Hinterhuber ihren Fernseher einschaltet und auf RBB Edgar von der Seenplatte ansieht. Beide sind geschockt, weil sie sich gegenseitig im Fernsehen betrachten können. Sie wollen durch Abschalten den Albtraum beenden, doch die Kreszenz ist schneller ... Die Verknüpfung der beiden Geschichten gefiel allgemein. Man lobte den surrealen Charakter.
Als Letzter präsentierte Simon Gerhol „Der Lauf des Wassers Tei 1 und 2". In diesen beiden Texten geht es darum, dass das Ziel nicht erreicht wird, solange nicht geschieht, was notwendig ist. In Teil 1 erreicht ein Pilger eine Gletscherwand, um eine verheißene Treppe zu finden. Dort stößt er auf Niemand, dessen Aufgabe nur darin besteht Treppen zu bauen. Diese erscheint und verschwindet wieder „Tritt um Tritt". Niemand erfuhr davon. In Teil 2 geht es um das Überqueren einer Brücke. „Wie kalt wohl das Wasser ist?", „er sieht eine Kiste, kauft ein Schloss." Das Publikum fand die Texte fesselnd geschrieben, hätte sich jedoch eine Auflösung gewünscht.
Helmut Friedrich wurde auf den ersten Platz gewählt. (udfda)
Dieser zu sich selbst: "Vor ca. 6 Jahren hatte ich bei Walter Zauner VHS-Kurse zum Thema Satire und Glosse belegt und dort die ersten Schreibschritte unternommen. Eine weitere Station war dann In der Seidlvilla die Schwabinger Schreibwerkstatt. Eines Abends wurde dort das Thema: „Die Wäschereimeisterin“ vorgeschlagen. Das hat mich inspiriert, eben eine Wäschereimeisterin und ihr gesamtes Dorf zu erfinden:
In einer biederen und dörflichen Umgebung geraten ihre Bewohner in skurrile Situationen und Abenteuer, von kommunalen Machtkämpfen über Auseinandersetzung mit mafiösen Typen, spiritistische Sitzungen bis zu Science-Fiction-Abenteuer und Dorftrottel, die über Immanuel Kant philosophieren. Davon gibt es mittlerweile 16 Kurzgeschichten.
In der VHS-Schreibwerkstatt bei Arwed Vogel versuche ich, mir weitere „Schreib-Werkzeuge“ anzueignen.
Die Vorentscheidung für den Haidhauser Werkstattpreis war jetzt mein erster Auftritt vor einem größeren Hörerkreis."